Anlässlich ihrer Generalversammlung am 14.09.2021 im Propsteihaus in Petersberg konnten Vorstand und Aufsichtsrat trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen auf ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2020 zurückblicken.
Die Versammlung konnte – wie bereits im letzten Jahr -, unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln sowie der Beachtung der „3-G-Regelungen“ abgehalten werden.
Zu Beginn der Versammlung begrüßte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Möller als Versammlungsleiter neben den 57 stimmberechtigten Mitgliedern auch die eingeladenen Ehrengäste, darunter die Bürgermeister der Gemeinden Hofbieber, Dipperz und Petersberg, Markus Röder, Klaus-Dieter Vogler und Carsten Froß.
Generalversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 – Erfreuliche Entwicklung in besonderen Zeiten
Petersberg
Letzterer überbrachte als Hausherr ein Grußwort. Er hob hervor, dass sich die Raiffeisenbank Biebergrund-Petersberg eG auch in Zeiten der Corona-Pandemie als starker und verlässlicher Partner erwiesen hätte. Er bedankte sich für die stets angenehme und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung der Gemeinde mit der Bank vor Ort.
Im Bericht des Vorstandes betonte Hubertus Semmler, dass die genossenschaftlichen Banken, anders als die privaten börsennotierten Institute nicht das Hauptziel verfolgten, ihre Gewinne zu maximieren, sondern lt. Genossenschaftsgesetz den Auftrag hätten, einen „möglichst großen und langfristigen Nutzen für ihre Mitglieder und damit auch für die Region zu schaffen“. Genossenschaften werden von ihren Mitgliedern demokratisch kontrolliert, wobei jedes Mitglied eine Stimme hat, egal wie hoch die Beteiligung ist.
Mit einem kurzen Filmbeitrag ließ er die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2020 aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport Revue passieren.
Natürlich widmete sich Herr Semmler auch der Corona-Pandemie und ging auf ihre Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft ein. Was die Raiffeisenbank Biebergrund-Petersberg eG betrifft sei man bisher gut durch die Krise gekommen. Dank der guten und ausreichenden Hygiene- und Abstandskonzepte und der Disziplin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte die Bank im Jahr 2020 keine Corona-Infektionen in der Belegschaft zu beklagen. Wo immer es möglich war, hätte man „mobiles Arbeiten“ angeboten und die Voraussetzungen geschaffen, die Abstandsregelungen am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Bereits frühzeitig wurden alle Servicepoints und Beratungszimmer mit Spuckschutzscheiben ausgestattet, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Um die Kontakte möglichst gering zu halten, habe man vermehrt über Telefon, Smartphone und Internet mit den Kunden kommuniziert. Während des allgemeinen Lockdowns war die Bank in den Bankstellen Petersberg und Hofbieber, in der Kundenberatung sowie im Service-Center non-stop für die Kunden da gewesen, nur in den Geschäftsstellen Dipperz und Steinau wurde der Service vorübergehend eingestellt. Erwartungsgemäß habe sich die Nutzung von Online-Banking und Telefon-Banking durch die Corona-Entwicklung verstärkt. „Hier zeigt sich, dass die frühzeitigen Investitionen in die Digitalisierung richtig und wichtig gewesen sind“, so der Vorstand. Die Beraterinnen und Berater wurden speziell geschult, den Kunden beim Online-Banking behilflich zu sein, sei es bei den ersten Schritten oder bei technischen Neuerungen.
Zu den Ergebnissen des Jahres 2020 hatte der Vorstand erfreuliche Zahlen zu vermelden. Die Zahl der Mitglieder habe sich zum Jahresende 2020 auf 4.444 Mitglieder erhöht. Die Bilanzsumme sei um 15,2 % auf 360 Mio EUR gewachsen. Die Kundeneinlagen wuchsen im Jahr 2020 um 10,1 % auf 287 Mio EUR. Das Kreditgeschäft der Bank sei auch wieder sehr lebhaft gewesen. Das Wachstum betrug 9,7 % auf 215 Mio EUR. Die Kreditneuzusagen lagen mit 51 Mio EUR auf Rekordniveau. Das Kundengesamtvolumen erhöhte sich um 9,8 % auf 671 Mio EUR. Damit sei die Bank im Kundengeschäft in den letzten zwei Jahren um 100 Mio Euro gewachsen, was einerseits ein absoluter Vertrauensbeweis der Kundinnen und Kunden bedeute und andererseits das Ergebnis einer hervorragenden Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei, betonte Herr Semmler.
Das Zinsergebnis konnte trotz der niedrigen Zinsen aufgrund des wachsenden Kreditgeschäftes etwas gesteigert werden, wobei die Provisionseinnahmen gegenüber dem hervorragenden Vorjahresergebnisses, etwas rückläufig waren, aber immer noch deutlich über dem Wert des Jahres 2018 lagen. Durch eine sorgsame Ausgabenpolitik konnte wieder ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Dieses Ergebnis ermöglicht es der Raiffeisenbank, ausreichende Rücklagen zu bilden, um ihr Eigenkapital weiter zu stärken. Damit wurde die Basis für ein solides Wachstum gelegt. Insgesamt ist die Eigenkapitalausstattung überdurchschnittlich.
Nicht nur als Gewerbesteuerzahler trägt die Bank zum Allgemeinwohl in der Region bei, auch über das Gewinnsparen. Dank der regen Teilnahme der Kundinnen und Kunden mit über 11.500 Losen, konnte die Bank im Jahr 2020 mit einen Betrag von 34.300,00 Euro zahlreiche gemeinnützige Vereine, Schulen und Kindergärten vor Ort finanziell unter die Arme greifen.
Besonders stolz zeigte sich Herr Semmler, dass die Bank derzeit 5 junge Menschen zu Bankkaufleuten ausbildet. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres habe man 3 Auszubildende und 2 Praktikantinnen neu gewinnen können. Die Verantwortlichen legen großen Wert darauf, in der Region als attraktiver Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Die Bank unterstütze daher ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in Ausbildung und Studium, sondern auch dabei, ihre Expertise über ihr gesamtes Arbeitsleben hinweg zu erweitern und auf den neusten Stand zu halten. Er bedankte sich gleichzeitig bei der Belegschaft für die Bereitschaft, sich permanent weiter zu entwickeln.
Für das Jahr 2021 erwartet die Bank ein ähnlich gutes Ergebnis, allerdings müsse man den sinkenden Zinseinnahmen mit einer kostenbewussten Geschäftspolitik begegnen. Natürlich hängt die weitere Entwicklung weiterhin stark von den Folgen der COVID-19-Pandämie und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft ab.
Vorstandsmitglied Stefan Heil verlas das Ergebnis der Prüfung des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e.V., in dem den Verantwortlichen der Bank auch im Geschäftsjahr 2020 wieder eine in weiten Teilen überdurchschnittlich gute Entwicklung sowie eine sorgfältige und gewissenhafte Arbeit bescheinigt wurde.
Im Bericht des Aufsichtsrates erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Möller, dass das Gremium seiner Kontrollfunktion in ausreichender Weise nachgekommen sei.
Er stellte anschließend die Gewinnverwendung zur Abstimmung. Die Versammlung beschloss die Auszahlung einer Dividende von 2,50 % an die Mitglieder. Der Rest des Jahresüberschusses soll in die Rücklagen eingestellt werden.
Aufsichtsratsmitglied Michael Möller führte die Wahlen zum Aufsichtsrat durch. Peter Jordan (Niederbieber), Uwe Möller (Niederbieber) und Eugen Schramm (Böckels) wurden wiederholt in den Aufsichtsrat gewählt.