In seinem Geschäftsbericht für 2022 konnte der Vorstandssprecher Hubertus Semmler wieder über erfreuliche Volumensentwicklungen berichten. Trotz der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie und der negativen Folgen des Russland-Ukraine-Krieges konnten in allen Bereichen zum Teil überdurchschnittliche Zuwächse erzielt werden. So konnte die Bilanzsumme um 8,7 % auf 435 Mio Euro gesteigert werden.
Sehr erfreulich entwickelte sich auch das Kreditgeschäft. Die Bank konnte sowohl im Firmenkreditgeschäft als auch im Bereich der privaten Baufinanzierung erhebliche Zuwächse generieren. Das Kreditvolumen stieg insgesamt um ebenfalls 8,7 % auf 254 Mio Euro. Bei der Vermittlung von langfristigen Zinsfestschreibungen über die verbundeigenen Hypothekenbanken konnten überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielt werden.
Auch bei den Kundeneinlagen konnte Herr Semmler über eine positive Entwicklung berichten, allerdings konnten die Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht erreicht werden. Die Kundeneinlagen sind um 3,7 % auf 326 Mio Euro gestiegen.
Das Vermittlungsgeschäft entwickelte sich im Jahr 2022 ebenfalls erfreulich, so dass das betreute Kundenvolumen -weiter getrieben durch das sehr erfreuliche Wertpapiergeschäft- um 5,3 % auf 776 Mio Euro gesteigert werden konnte, was für den Erfolg der Genossenschaftlichen Beratung spricht.
Die Ertragslage war im Geschäftsjahr 2022 erwartungsgemäß etwas abgeschwächt. Sowohl das Zinsergebnis als auch das Provisionsergebnis lagen geringfügig unter den Vorjahreswerten. Die Verwaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen, da man -aufgrund der zu erwartenden Steigerung der Baukosten- Investitionen bewusst zeitlich vorgezogen habe.
Besondere Herausforderungen brachte die Zinsentwicklung mit sich. Für das langfristig ausgelegte Geschäftsmodell der Raiffeisenbank Biebergrund-Petersberg eG wirken starke Zinsschwankungen für die Ertragslage zunächst belastend, so Semmler. Auf steigende Zinsen haben wir seit Jahren gewartet, aber nicht in dieser Geschwindigkeit und in diesem Ausmaß. Durch den heftigen Zinsanstieg waren hohe Wertkorrekturen bei den festverzinslichen Wertpapieren des Liquiditätsbestandes vorzunehmen, die vollständig aus dem Ergebnis und der Auflösung vorhandener stiller Reserven gedeckt werden konnten. Diese Wertkorrekturen sind ausschließlich zinsinduziert und fließen in den nächsten Jahren wieder zurück, so dass die Reserven wieder gebildet werden können, betonte der Vorstand.
Dieses Ergebnis ermöglicht es der Raiffeisenbank, weitere Rücklagen zu bilden, um ihr Eigenkapital zu stärken. Damit wurde die Basis für ein solides Wachstum gelegt. Insgesamt ist die Eigenkapitalausstattung sehr gut
Für das Jahr 2023 erwartet die Bank ein gleichbleibendes und zufriedenstellendes Ergebnis. Natürlich hängt die weitere Entwicklung stark von den Folgen des Russland-Ukraine-Krieges und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft ab. Die Inflation und die Zinsentwicklung wirken sich dämpfend auf die Kreditnachfrage aus und belasten kurzfristig noch die Ertragslage der Bank. Mittel- bis langfristig überwiegen allerdings positiven Effekte des gestiegenen Zinsniveaus, so dass man optimistisch in die Zukunft blicken könne.